Link: www.disarmoniamundi.com/
Ettore Rigotti ist der Mastermind von DISARMONIA MUNDI. Vor neun Jahren erschien "Nebularium" erstmals; Rigotti spielte das Album mit einer Schar von befreundeten Musikern ein. Nun wird das Debüt in einem schicken Digipack neu veröffentlicht und mit einer zusätzlichen EP namens "The Restless Memoirs" bestückt. Lohnt sich der Kauf des ersten Albums für Alt- und Neufans gleichermaßen?
"Nebularium" hat jetzt zwar schon ein knappes Jahrzehnt auf dem Buckel, macht aber auch heute noch einen guten Eindruck. Der teils raue, aber immer melodische Death Metal wurde mit ein wenig Progressive Metal a la OPETH angereichert. Im Vordergrund steht die tolle Gitarrenarbeit, die wirklich sehr hörenswert ist. Neben harten Riffs bekommt man schöne Leads und Soli geboten, man merkt auch als Nichtmusiker, dass hier Könner am Werk sind. Der Gesang, den sich Rigotti (clean) mit Benny Bianco (Growls) teilt, ist ok, aber auch keine Offenbarung. Einige Stellen, wie z.B. in "Guilty Claims", sind höchst eingängig, andere wiederum rauschen eher an einem vorbei und bleiben nicht hängen. Vielleicht habe ich dem Album auch zu wenige Durchläufe gegeben, richtig gezündet hat es bisher nämlich leider nicht. Trotzdem ist das Material für OPETH- und Melodic Death-Anhänger ein Fall zum Antesten.
Die "Restless Memoirs"-EP bietet einen Überblick über das Schaffen der Band (na gut, eher des Projektes) von 1999 bis 2006. Die Songs scheinen vorher noch nicht veröffentlich worden zu sein, und obwohl die ältesten Nummern darauf ("Flare" und "Ghost Song") nur ein Jahr vor dem Debüt "Nebularium" entstanden sind, zeigen sie ein anderes Bild von DISARMONIA MUNDI. Plötzlich klingt Rigotti, der das Material im Alleingang mit Sänger Claudio Ravinale aufgenommen hat, viel mehr nach alten IN FLAMES und SOILWORK. Auch die 2004er und 2006er Songs ähneln den skandinavischen Melodic Death-Vorreitern. Klingt zwar gut, hat man aber auch schon so ähnlich gehört. Ein Knaller ist jedoch der "Ghost Song", der völlig untypisch akustische Gitarren und nur cleane Vocals enthält. Was für eine schöne, melancholische und eingängige Nummer!
Für eingefleischte DISARMONIA MUNDI-Fans ist das remasterte Debüt mit der zusätzlichen EP sicher einen Kauf wert. Alle anderen können gerne mal lauschen, werden im Zweifelsfall mit den Originalen aber besser fahren.
Geschrieben von Chrischi Mittwoch, 30 September 2009 10:39
Disarmonia Mundi - Nebularium + The Restless Memoirs EP
Stil (Spielzeit): Melodic Death Metal (44:08 + 22:01)
Label/Vertrieb (VÖ): Coroner Records/twilight (26.06.09)
Bewertung: 6,5/10
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...